Herbstzug und (keine) Nähpläne

Ignoriert mal bitte die dunklen Flecken unter meinen Augen im blassen Gesicht. Der Jänner hätte besser sein können. Meine rudimentären Bildbearbeitungskenntnisse haben auch nicht geholfen. Schönerweise ist das aber kein Beauty-Blog: Also seht euch lieber dieses Blouson an. Oder vielmehr diesen Stoff, ist er nicht wunderschön? Zu sehen sind darauf Silberweide, Baldrian und Heidekraut – und einige Vögel …

»Syysmuutto« heißt dieser Bio-French-Terry von der Nuppu Print Company auf Finnisch, »Herbstzug«. Gekauft eben diesen Herbst bei der Night of the Fabrics, gemeinsam mit dem Stoff für die Spatzen-Eslia der Madame, die zu ihrem absoluten Lieblingskleid geworden ist. Leider konnte ich damals gerade noch einen Meter für mich ergattern. Und daraus wollte ich wirklich etwas machen, das ich oft und gerne tragen würde. Mit Blick auf meine meist getragenen selbst genähten Kleidungsstücke der letzten Jahre sollte es eine Jacke werden, entschieden habe ich mich konkret für die Blouson-Jacke von Leni pepunkt. Manche Schnittmuster hat man schon hundert mal bei anderen gesehen und dann wirklich genug davon, aber bei diesem Blouson war ich noch jedes mal begeistert.

In Größe 34/36 hat ein Meter genau gereicht. Genäht habe ich exakt nach Schnittmuster. Für mich Zwerg passt die Länge genau, wer größer als ich ist, sollte den Schnitt aber vermutlich etwas verlängern. Und zwar eher über den Taschen, die sind nämlich – irgendwie logisch bei einem kurzen Blouson – relativ weit oben.

Taschenbeutel und Belege sind aus den Resten der rosa Webware meines Lotta-Skirts. Die Belege habe ich vor dem Annähen mit weiß-gemustertem Schrägband versäubert, so sieht das Blouson auch von innen schön aus. Ich finde, dieser zusätzliche Aufwand zahlt sich wirklich aus. Ich bin richtig zufrieden mit der Kombination aus Hauptstoff, grünem Bündchen (farblich passt »ivy green« von C. Pauli wirklich perfekt dazu) und den zartrosa Belegen.

Zugeschnitten schon vor Weihnachten, ist mein schönes neues Blouson das erste fertige Teil meiner persönlichen Make-Nine-2020-Liste. Immer wieder bewundere ich auf Instagram diverse gut geplante, teilweise handgezeichnete Make-Nine-Listen. Und eine Weile habe ich Anfang des Jahres überlegt, was denn meine Pläne für dieses Jahr wären. Und dann, ob ich mich bei meinem Hobby wirklich an vordefinierte Pläne halten will, die mich doch irgendwie unter Druck setzen. In meinem Job muss ich genug vorplanen und Zeitpläne einhalten, und auch im Alltag gleicht die 2-do-Liste mehr einer Sisyphusarbeit. Andererseits geht mein Stoffregal immer noch über und ich habe so viele Schnittmuster, die ich schon ewig ausprobieren will. Also habe ich mir doch eine Liste geschrieben. Nur für mich, offline, in mein Notizbuch. Mit Stoffen aus meinem Stoffregal, die ich heuer vernähen will. Kombiniert mit passenden Schnittmustern für Kleidungsstücke, die ich gerne in meiner Garderobe hätte. Und für ein paar Pläne darf ich mir auch neuen Stoff kaufen, so wie für mein nächstes Projekt: ein selbst genähtes Dirndl. Aber das ist eine andere Geschichte …

Die Madame hatte übrigens beim Fotos machen ihr Spatzen-Kleid an und wollte unbedingt auch drauf sein, hier also meine beiden Nuppu-Schätze auf einem Bild.


Stoffe und Schnitt: BLOUSON.jacke von Leni pepunkt aus dem Bio-French-Terry »Syysmuutto« in grau von der Nuppu Print Company, der Stoff ist übrigens wieder erhältlich, ich bin schwer versucht, mir doch noch mal was davon zu bestellen … Bio-Bündchen von C. Pauli in der Farbe »ivy green« und grauer Reißverschluss, bestellt über Biostoffe.at

Verlinkt bei: Du für dich am Donnerstag, sewlala, The Creative Lovers, und Create in Austria.

Stoffe und Schnittmuster sind selbst gekauft.

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