Basics

Basic-Shirts: will ich mir schon ewig nähen, aber immer hat sich bis jetzt ein »spannenderes« Nähprojekt vorgedrängt. Dabei hatte ich sie mir sogar extra auf meine persönliche 2-sew-list-2020 geschrieben. Ilka von Erbsünde sei Dank habe ich jetzt doch zumindest ein richtiges Basic-Shirt geschafft. Bei Erbsünde wurde nämlich genau das probegenäht: »Vitoria«, ein schmales Shirt, das sich aber nach Belieben zu einem Mini- oder Maxikleid verlängern lässt. Mit kurzen oder langen Ärmeln und drei verschiedenen Ausschnittvarianten (Rundhals, V- und Herzausschnitt).

Den hellgrauen Bambusjersey hatte ich vor ein paar Wochen extra mit der Absicht bestellt, mir eben genau ein solches Shirt zu nähen. Sieht jetzt nicht spektakulär aus. Sitzt aber 1A, der Stoff ist wahnsinnig fein zu tragen und fließt schön, und das ist genau das, was ich haben wollte: ein ganz dezentes Shirt, das zu allem passt und dementsprechend wird es auch sofort wieder angezogen, bevor es den Weg von der Wäscheleine in den Schrank gefunden hat. Während des Nähens musste ich mich dann aber trotzdem immer wieder zusammenreißen, es auch wirklich bei dieser ganz einfachen Variante zu belassen. Die einzige Spielerei sind die Hals- und Armbündchen: hier habe ich einfach einen schmalen, unversäuberten Streifen des Stoffes angenäht, der sich jetzt wie geplant nach außen rollt. Da der Stoff sehr fließend ist, habe ich an den Schulternähten ein Nahtband eingenäht, das erleichtert auch das Nähen auf dem doch eher rutschigen Stoff.

Dafür habe ich mich bei der zweiten Variante etwas mehr ausgetobt: in der Probenähgruppe hatte jemand ein bodenlanges Kleid genäht, ich war spontan begeistert und wollte sofort auch eines. Bei meinem letzten langen Kleid ist mir wie immer wieder schon bei Kleidern der »Fehler« passiert, dass das Kleid im Endeffekt um einen Tick zu »schick« für den Alltag geworden ist. Der Plan war also auch hier im Sinne des Basic-Schnittes, etwas wirklich Alltagstaugliches zu machen. Diese 1,5 Meter Slubjersey von Lillestoff habe ich schon ewig und für meine Größe von 1,60 Meter ging sich daraus genau ein knöchellanges Kleid inklusive kurzen Ärmeln aus. In diesem Fall mit V-Ausschnitt, der mit einem Beleg genäht wird. Bitte nicht wundern, der V-Ausschnitt sollte eigentlich laut Schnitt etwas schmäler sein am Hals, da war ich wohl unkonzentriert übermotiviert … Um hinten den Beleg zu fixieren, habe ich noch eines der »Sewing is the f*cking best«-Label aufgenäht, das mich beim Anziehen des Kleides immer etwas schmunzeln lässt.

Nach diesen Fotos ganz Anleitung hat mein Kleid seitlich noch einen Schlitz für etwas mehr Bewegungsfreiheit bekommen (damit komme ich jetzt zumindest mehr oder weniger elegant über unsere Gartenmauer drüber) und einen Jerseystreifen als Bindeband. Davon gibt es zwar leider noch keine Fotos; aber nachdem der letzte Beitrag mit etwas Genähtem für mich tatsächlich vom Jänner ist, müsst ihr euch das jetzt einfach dazudenken. Und den Seitenschlitz kann ich durchaus empfehlen. Jedenfalls hat der Plan funktioniert: das Kleid ist leger genug, um es einfach im Garten oder zum See anzuziehen und der Slubjersey ist vor allem an warmen Tagen sehr angenehm zu tragen – von denen könnte es jetzt ruhig mehr geben, das Kleid wäre schon wieder gewaschen …


Schnitt: »Vitoria« von Erbsünde

Stoffe: hellgrauer Bambusjersey von der Jerseymutti, gelbgemusterter Slubjersey »Annalena« von Lillestoff

Das Schnittmuster wurde mir fürs Probenähen unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Verlinkt bei: Du für dich am Donnerstag, The Creative Lovers, und Create in Austria.

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