Bunt, bunt, bunt sind alle meine Hosen – nicht! Bis jetzt herrschte in meiner Hosen-Lade Jeans-Blau und Schwarz. Jetzt befindet sich darin ein unübersehbarer Farbklecks. Und »Schuld« daran ist das Probenähen* für die schmale Hose »Olinda« von Erbsünde.
Die erste Probehose war ja noch dezent einfarbig hellblau. »Eisblau«, um genau zu sein – den einen Meter Bio-Stretch-Gabardine hatte ich eigentlich für eine Wilde Möhre für die Madame geplant, dann aber nie genäht, und jetzt ging sich der Schnitt für mich ganz knapp – kurze Beine sei Dank – aus diesem Meter Stoff aus. Genäht habe ich zunächst Größe 36, am Bund und an den Beinen aber nachträglich noch einmal enger genäht. Das ist außerdem die normale Bundhöhe – im Schnitt gibt es auch eine High-Waist- Version, die ich an anderen Frauen auch richtig toll finde, an nur an mir finde ich es zu ungewohnt.
Endlich konnte ich bei diesem Schnitt die schon vor längerer Zeit bestellten Glitzergummibänder verwenden. Durch den Gummi im hinteren Bundteil wird die Hose so richtig gemütlich zu tragen. Kaum zu glauben, dass sie trotzdem – je nach gewähltem Stoff natürlich – durchaus bürotauglich ist. Richtig schick machen sich da auch die Fake-Paspeltaschen – bei der Probehose hab ich sie nachträglich eingenäht (kann ich nicht weiterempfehlen). Das Top ist übrigens eine Frau Vinni von Schnittreif.
Bei der zweiten Hose bin ich hosenfarbentechnisch dann aber dezent ausgeartet, als ich auf der Suche nach passender elastischer Webware bei Hello Heidi Fabrics auf diesen Stoff von Bonnie & Buttermilk gestoßen bin. Einziges Problem: es war gar nicht so einfach, für die Fotos ein vorzugsweise selbstgenähtes passendes einfärbiges Shirt zu finden. Einfärbige Basic-Shirts stehen zwar auf der 2-sew-Liste, komischerweise aber nie ganz oben. Zumindest ist dieses hier von Armed Angels und fair produziert. Der Stoff der Hose ist richtig angenehm zu tragen, die 2 % Elasthan passen perfekt für den Schnitt und der Stoff hat einen leichten Glanz, der ihn sehr edel aussehen lässt. Diese Hose ist ein klein wenig länger als die Probehose und ich fühle mich mit dieser Länge sehr wohl. Die Fake-Paspeltasche habe ich mit einem Tencel in der Farbe Papaya abgesetzt und eigentlich wollte ich mir daraus noch ein einfaches Blusentop zur Hose nähen, habe es aber zeitlich nicht mehr geschafft (siehe oben Basic-Shirts und 2-sew-Liste). Wird aber nachgereicht (vor meinem geistigen Auge wäre das gute Stück ja schon fertig). Unter der Paspeltasche hat auch erstmals das coole Logo von Kylie and the Machine Platz gefunden: »sewing is the f<3king best«. Trifft es auf den Punkt.
In der Anleitung der Olinda gibt es einige gute Tipps von Erbsünde zum Anpassen der Hose auf die eigene Figur. Angefangen vom richtigen Ausmessen – bei dem Schnitt würde ich unbedingt empfehlen, nicht einfach die gewöhnte Größe zu wählen sondern wie angegeben nach dem größten gemessenen Hüftumfang – über Beseitigen des berüchtigten »Katzenbarts«. Gerade bei Hosen sind die individuellen Figur-Unterschiede teilweise sehr groß und ein Schnittmuster kann kaum jederfrau passen. Aber eigentlich näht frau ja auch dafür, sich einen vorhandenen Schnitt den eigenen Wünschen entsprechend anzupassen. Weiterführende Tipps gibt es dafür auch auf Englisch zum Beispiel bei Itch to Stitch oder für alle möglichen Hosenpassformprobleme am Blog von einfach nähen.
Schön, dass ich beim Probenähen dabei sein durfte – so eine einfach zu nähende Hose hat mir wirklich gefehlt in meiner Schnittmustersammlung, abgesehen von den Paspeltaschen ist sie ziemlich schnell genäht und auch für Anfänger für ein erstes Hosenprojekt gut geeignet! Die nächste Hose wird übrigens wieder – schwarz. Dann kann ich nämlich meine gekaufte schwarze Hose aussortieren, die aus irgendeinem Grund ständig nach unten rutscht. Und überhaupt: dieser Schnitt mit dem Gummibund oben ist dermaßen gemütlich, dass ich mir gerade nicht ganz sicher bin, ob ich wirklich jemals meine Jeans wieder anziehen will …
Stoffe und Schnitt: »Olinda«* von Erbsünde, bis Sonntag noch zum Einführungspreis. Hellblauer Stoff: Bio-Stretch-Gabardine in der Farbe »eisblau« mit 3 % Elasthan, gekauft bei Biostoffe.at; bunte Hose: Webware mit 2 % Elasthan von Bonnie & Buttermilk in der Farbe »Leaves Rose«, gekauft bei Hello Heidi Fabrics
Gummibänder bestellt bei stoffe.de – dort gibt es eine ziemlich große Auswahl an Bändern und der Versand nach Österreich ist relativ günstig.
Verlinkt bei: Du für dich am Donnerstag, The Creative Lovers, Das ist neu und Create in Austria.
*Der Schnitt wurde mir fürs Probenähen zur Verfügung gestellt, die Meinung dazu ist meine eigene.
6 thoughts on “Hose Olinda von Erbsünde”
Sehr schöne Hosen und auch für den Tip vom Schnittreif Schnittmuster das Top bin ich dankbar, schaue ich mir gleich mal an, bei den Temperaturen brauche ich solche Tops ganz dringend!!! LG Sarah
Dieses Top hab ich wirklich schon extrem viel getragen! Ein bisschen aufpassen muss man nur je nach Größe bei der Tiefe des Ausschnitts: ich habe den Ausschnitt extra schon von Größe 34 übernommen und tiefer dürfte er trotzdem nicht sein …
Deine Olindas gefallen mir sehr gut. Ich finde so toll, wie die Hose durch die unterschiedliche Stoffwahl ganz anders wirken. Liebe Grüße, Fiene
Liebe Fiene, oh danke! Ja, wie sich die Stoffe unterscheiden, sieht man wirklich nur so direkt nebeneinander …
Deine Hosen gefallen mir! Du hast den Dreh mit der Passform echt raus.
Ich hätte wahrscheinlich gern zwei Paspeltaschen hinten (ich sehe hier nur eine oder?), aber das ist ja lösbar.
Viel Freude beim Tragen wünsche ich dir.
Sommerliche Grüße
Stef
Ja genau, ich habe jeweils nur eine Paspeltasche genäht, ich bin mehr das asymmetrische Typ 😉 aber man kann natürlich auch zwei nähen …
LG Sophia